Sanierung und Erweiterung Theater St. Gallen


Ort: Stadt St. Gallen


Leistung: Leitung Planung, Fachplanerkoordination, Beihilfe zur Submission, Korrex


Bausumme: 48'700'000 CHF


Realisierung: 2018-2023


Bauherrschaft: HBA Kanton St. Gallen


Architekt: Gähler Flühler Fankhauser Architekten


Das Theater St. Gallen zählt zu den bekanntesten Werken des Beton Brut in der Schweiz. Das Büro Cramer Jaray Paillard schuf in den 1960er-Jahren ein faszinierendes, skulptural anmutendes Haus. Von Beginn an wurde das Theater als Dreispartentheater betrieben, in dem Schauspiel, Tanz, Gesang und Musik vorgeführt wurden. Das Theater wird intensiv genutzt und verzeichnet jährlich etwa 150’000 Besucher:innen. Es steht unter Denkmalschutz.
Umfassende Sanierung und Erweiterung
Trotz kontinuierlicher Wartung und Anpassungen war eine umfassende Sanierung notwendig, da der Platzbedarf nicht mehr durch innere Verdichtung gedeckt werden konnte. Die Planung umfasste insbesondere Erweiterungen im Bereich der Garderoben und Maskenräume sowie die Erhöhung des Ballettsaals. Die Nutzfläche wurde um 700 m² erweitert, hauptsächlich an der nordwestlichen Gebäudeecke. Das Konzept zielte darauf ab, die ursprüngliche Architektur zu erhalten und weiterzuführen. Die Erweiterung wurde, wie das Bestandsgebäude, mit einer sägerauen, horizontalen Bretterschalung in Sichtbeton erstellt. Die neuen Räume wurden in der Nähe der Bühne angeordnet, darunter Garderoben, Maskenräume, Werkstätten und ein neues Treppenhaus. Das Dach des Ballettsaals wurde abgebrochen und weiter oben neu betoniert, um den Tänzer:innen auch vertikale Trainingsmöglichkeiten zu bieten.
Ersatz Haus- und Bühnentechnik und Behebung Baumängel
Der Instandsetzungsauftrag für das Theater von St. Gallen umfasste den Ersatz der haustechnischen Anlagen, eines Grossteils der Bühnentechnik sowie die Behebung baulicher Mängel, insbesondere bei den Dächern, Fassaden und der grossen Verglasung zum Park. Bereits im Jahr 1996 wurde die Fassade saniert, wobei allerdings die ursprüngliche Struktur der Betonoberfläche verloren ging. Im Rahmen der aktuellen Sanierung wurde der PLV-Verschluss entfernt, um die Betonoberfläche mit ihrer ursprünglichen Bretterstruktur wieder sichtbar zu machen. Die Farbtöne und Oberflächenbeschaffenheiten der originalen Fassade, inklusive alter Flickstellen und Verwitterungsspuren, wurden weitgehend erhalten, um die Lebendigkeit der ursprünglichen Oberfläche zurückzuerlangen.
Das Theater wurde im Oktober 2023 nach einer dreijährigen Bauzeit wieder eröffnet und präsentiert sich nun in alter Frische und gleichzeitig modernisiert.